Die Graumann-Lofts, der Lebensraum Arbeit, lebt von seinen innovativen Köpfen. In der Serie „Im Gespräch“ bitten wir unsere Mieter und Mieterinnen zum Interview.
Heute im Gespräch:
Antje Wolm, Portraitfotografin
Meine Stärke ist, dass ich sehen kann, was in einem Menschen steckt. Mein Anliegen ist es, die Persönlichkeit zu zeigen.
Erzähl uns doch bitte kurz von dir und deinem Unternehmen.
Aber gerne! ich bin Antje und seit ungefähr sechs Jahren selbständig als Fotografin. Spezialisiert habe ich mich auf die Portraitfotografie für UnternehmerInnen und (kreative) MacherInnen.
Ursprünglich bin ich im Textil-Einzelhandel aufgewachsen. Ich habe jahrelang für einen großen Modekonzern, in unterschiedlichen Städten und in verschiedenen Positionen, gearbeitet. Dann gab es noch Zwischenstopps in anderen Branchen, wie der Chemie-Branche, im Kommunikation- und Telekommunikationsbereich und der Wohnungs- und Immobilienbranche.
Schließlich habe ich mich dazu entschlossen, nebenberuflich die Ausbildung zur Fotografin zu machen. 2018 habe ich mich dann einfach getraut, meine Festanstellung zu kündigen und ganz naiv in die Selbständigkeit zu gehen. Dieser Plan ging – Gott sei Dank – auf.
Warum hast du dich als Fotografin selbstständig gemacht?
Ich habe einfach gemerkt, dass ich in den Positionen, in denen ich tätig war, nicht glücklich beziehungsweise nicht zufrieden war. Und so sagte ich zu mir, dass dies wohl jetzt noch nicht alles gewesen sein kann. Man verbringt so viel Zeit in und mit der Arbeit. Ich wollte mehr. Dieses „mehr“ konnte ich nur dadurch erreichen, wenn ich das mache, was mir Spaß macht. Und das ist das Fotografieren. Das war damals schon mein Element.
Wann hat es dich in die Fotografie hinein gezogen?
Wenn ich so darüber nachdenke: Eigentlich schon immer. Ich war schon in der Schule die Schulfotografin. Bereits damals habe ich mir selbst Kameras gekauft oder zu Weihnachten gewünscht. Dieses Interesse war immer schon in mir. Ich habe fotografiert, die Filme entwickeln lassen, zerschnipselt und die Fotos als Collagen wieder zusammen gesetzt.
Was würdest du sagen, sind deine Stärken und was macht dich einzigartig?
Meine Stärke ist, dass ich sehen kann, was in einem Menschen steckt. Mein Anliegen ist es, die Persönlichkeit zu zeigen. Das ist mir sehr wichtig. Natürlich geht das nicht einfach so auf Knopfdruck – im wahrsten Sinne des Wortes – sondern ich unterhalte mich vor dem Shooting viel mit den Menschen. Ich bin ein sehr empathischer Mensch und kann mich gut in die Menschen hineinversetzen. Zudem bin ich sehr unkompliziert und sehr schnell. Sprich, ich lasse die Menschen nicht ewig warten. Wenn sie Zeit brauchen, gebe ich ihnen die Zeit und wenn sie diese nicht brauchen, arbeite ich auch zügig. Gerade bei Geschäftsführer*innen, im Vorstandssegment oder im politischen Bereich musst du halt Gas geben. Man muss es aber trotzdem schaffen, den Menschen innerhalb von kürzester Zeit so zu erwischen, wie sie sind. Und das kann ich gut.
Für was loben dich deine Kunden und Kundinnen?
Für genau das. Am Feedback sehe ich, dass ich meine Stärken gut umsetzen kann. Ich höre oft: „Wenn man deine Fotos sieht, Antje, dann sieht man die Persönlichkeit des Menschen. Man hat das Gefühl, als würde man diesen Menschen kennen – selbst wenn man ihn nicht kennt.“ Das ist für mich das schönste Feedback.
Wie bist du in den Graumann-Lofts gelandet?
Als der Baustart war, habe ich schon über das Projekt gelesen und fand es bereits unheimlich interessant. Ich war zu dem Zeitpunkt bereits selbstständig und indirekt schon auf der Suche nach einem Büro oder Fotostudio.
Im Sommer 2023 war es schließlich so weit, dass wir zu Hause umgebaut haben. Mein Mann brauchte unbedingt ein Sportzimmer. (Antje lacht.) Und für mich war es ebenso eine gute Gelegenheit aus dem Home Office raus zu kommen. Da ich schon öfter in den Community-Lofts bei Lucia Schramm-Kaineder war, habe ich dann gesagt: okay, ich glaube, das ist wirklich das Richtige für mich. Und es taugt mir voll. Es ist genauso wie ich es brauche.
Was gefällt dir hier, an den Graumann-Lofts, besonders gut?
Der Raum an sich. Die Größe ist perfekt. Das große Fenster, das viel Tageslicht herein lässt. Ich mag draußen diese Terrasse bzw. die Laubengänge. Ich sitze da wirklich oft, mit meinem Kaffee zur Mittagspause und genieße die Sonne. Dann kommen die ganzen Menschen vorbei und man grüßt sich. Das mag ich sehr. Außerdem mag ich den gut gelegenen und belebten Standort: du gehst hier auf die Straßen und findest die wahren Menschen und das richtige Leben.
Gibt es irgendwas, was sich seit dem Einzug für dich und dein Unternehmen verändert hat?
Ja. Dadurch dass ich mein eigenes Büro habe, bin ich sehr gewachsen. Sowohl beruflich als auch persönlich. Und ich kann Menschen hier empfangen. Vorher habe ich sie teilweise zu Hause empfangen, was ich als nicht so optimal empfand. Jetzt kann ich sie hier, in meinem eigenen Büro, begrüßen. Die Menschen kommen gerne hier her – zum Vorgespräch oder teilweise fotografiere ich auch hier.
Wenn du dir etwas wünschen könntest: wen bzw. welches Angebot hättest du gerne noch in den Graumann-Lofts?
Ich hätte ziemlich gern ein cooles Café. Einen Kommunikationspunkt, wo man mal auf einen Kaffee vorbeigeht, die Menschen draußen trifft, miteinander redet und dann wieder auseinander geht, mit dem Cafébesitzer tratscht… Oder auf einen Snack, eine gesunde Jause vorbeischaut; Vielleicht mit verschiedenen Aufstrichen, selbst gebackenem Brot oder mit kleinen Salaten…. Ja, sowas in der Art – das wäre fein.
Stichwort Träume und Wünsche: ich stelle dir jetzt zwei Fragen. Du kannst beide beantworten, wenn du magst oder auch nur eine wählen: Gibt es einen Menschen, den du gerne einmal treffen möchtest? Think big. Und/oder: Stell dir vor, du wärst Erfinderin: Was würdest du gerne erfinden? Was würde deinen Alltag oder dein Arbeitsleben massiv erleichtern?
Ok. Also, das ist mir lustigerweise vorher noch nie eingefallen, aber eine Person die ich gerne treffen würde, ist meine Oma mütterlicherseits. Die habe ich nie kennen gelernt. Das ist mir jetzt spontan eingefallen, weil ich überhaupt gar nichts über sie weiß.
Ja und: Peter Lindbergh. Das war ein ganz berühmter Fotograf. Den würde ich auch sehr gerne treffen.
Und was würde ich gerne erfinden? Nicht unbedingt etwas, das mir persönlich weiterhilft, aber – das klingt jetzt so nach Weltfrieden – ich hätte gerne einen Zauberstab oder Zauberstaub zum drüber streuen, damit die Menschen insgesamt ein bisschen vernünftiger werden. Ein bisschen mehr auf sich schauen und auch gegenseitig auf einander schauen.
Gibt es noch etwas, das du den Leser*innen zum Abschluss gerne mitgeben möchtest?
Bleibt euch selber treu und geht den eigenen Weg. In jedem von uns steckt eine einzigartige Persönlichkeit, die es wert ist, gesehen und gefeiert zu werden.
Wollt ihr noch mehr über Antje und ihre Arbeit wissen?
Schaut gerne hier auf ihrer Webseite vorbei. 😊
Ja, ich will mehr...Foto: © Antje Wolm